Kekse? Ha, jetzt haben aber einige von euch aufgehorcht. Ich hab’s genau gesehen.

Kekse sind immer gut. Finde ich auch. Aber was haben sie mit meinen Romanen zu tun? Mal abgesehen davon, dass man sie beim Lesen derselben natürlich sehr gut knabbern kann.

In Kleines Hundeherz sucht großes Glück gibt es sogar ein Keks- oder vielmehr Weihnachtsplätzchen-Rezept. Vanillekipferl nach Lidias Rezept. Lidia ist die weibliche Hauptfigur des Romans, das nur als Info für diejenigen, die das Buch noch nicht kennen.

Rezepte in Romanen sind keine Seltenheit. Immer wieder geht es in Geschichten auch ums Essen oder Trinken und die Autoren packen dann die Rezepte für die genannten Leckereien ans Ende ihrer Bücher. Ich auch. So geschehen zum Beispiel in meiner Aachen-Trilogie. Und eben im letzten Weihnachtsbuch.

Solche Rezepte in Romanen haben also normalerweise immer etwas mit der erzählten Geschichte zu tun. Entweder es sind regionale, traditionelle oder besonders phantasievolle Rezepte. Oft stammen sie aus dem Familienrezeptschatz des Autors bzw. der Autorin.

Oder. Jawohl, oder. Es kommt auch vor, dass ein Rezept erst für einen Roman das Licht der Welt erblickt.

Mein neuer Liebesroman, Körbchen mit Meerblick, spielt an der Nordseeküste. Genauer gesagt in dem fiktiven Touristenstädchen Lichterhaven. Schon ganz zu Beginn meiner Arbeit am Manuskript stand mir ein Bild vor Augen: Die Heldin (Melanie), die sich an eine ganz bestimmte Begebenheit aus ihrer Kindheit erinnert. An einen Duft, an einen Geschmack. An Wattwurmkekse.

Wattwurmkekse? Wat ist dat denn?

Ich habe das Internet abgesucht. Es gibt sie nicht. Oder vielmehr: Es gab sie nicht. Jetzt aber schon. In meinem Roman. Und in echt.

Ich weiß nicht genau, wie ich überhaupt auf den Namen Wattwurmkekse gekommen bin. Plötzlich war er da. Ich fand ihn klasse, aber ich hatte keine Ahnung, was Wattwurmkekse eigentlich sind. Aber wie sie aussehen sollten, war mir sofort klar: Wie die Hinterlassenschaften der Wattwürmer auf dem – genau – Watt.

Wattwurmhaufen

Die Hinterlassenschaften der Wattwürmer …

Wattenmeer

… haben mich zu den Wattwurmkeksen inspiriert.

Da es offenbar noch niemanden vor mir gab, der Wattwurmkekse gebacken hat, musste ich zur Tat schreiten und mir ein Rezept ausdenken. Habt ihr das schon mal gemacht? Aus dem Stegreif ein Keksrezept erfunden? Das ist nicht unbedingt so einfach, wie es klingt.

Zunächst musste ich einige Vorüberlegungen anstellen und habe dazu meine Plätzchenrezeptsammlung (die ist enorm!) durchforstet, um mich inspirieren zu lassen. Dann habe ich die Eigenschaften zusammengestellt, die die Kekse erfüllen sollten.

=> Die Wattwurmkekse sollten erstens nicht zu weihnachtlich sein, weil sie im Roman das ganze Jahr über gegessen werden.

=> Zweitens wollte ich sie schön würzig und nicht zu süß haben und dass sie zu warmer (Vanille-)Milch genauso gut passen wie zu Kakao oder auch Kaffee oder Tee.

=> Drittens sollten sie irgendwie “nordisch” anmuten und

=> viertens keine exotischen oder erst heute gebräuchlichen Zutaten enthalten, die  vor 20 Jahren in Deutschland so noch nicht üblich waren. Oder wenn, dann nur in besonderen Feinkostläden oder dergleichen. Internet war damals noch nicht verbreitet und das musste ich berücksichtigen, weil das Wattwurmrezept eben schon mindestens 20 Jahre alt ist. Im Roman jetzt. Damit fiel zum Beispiel Ahornsirup schon mal als würzige Süße weg, denn die war meines Wissens bzw. meiner eigenen Erfahrung nach Anfang/Mitte der 90er Jahre hier in Deutschland noch nicht so bekannt und bliebt wie heute.

=> Fünftens: Da die Wattwurmkekse mit einer Spritztüte aufs Backblech aufgebracht werden sollten, musste der Teig eine entsprechende Konsistenz aufweisen.

Soweit die Vorgaben, die ich mir selbst gesetzt habe. Dann begann ich auszuprobieren und zu testen und zu variieren, bis ich es dann endlich gefunden (oder erfunden) hatte:

Das Rezept für Wattwurmkekse. Lecker, sage ich euch. Süchtig machend. ;-)

Aber wenn ihr jetzt glaubt, ich verrate euch das Rezept hier, dann kennt ihr mich ganz schlecht. Ihr müsst leider ganz brav warten, bis das Buch Körbchen mit Meerblick am 1. Juli erscheint. Okay, mit etwas Glück wird es schon Mitte Juni ausgeliefert. Bis dahin bleibt das Rezept für Wattwurmkekse mein Geheimnis.

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Und jetzt ihr!

Welches sind eure Lieblingskekse? Mögt ihr Kekse/Plätzchen nur zu Weihnachten oder gibt es auch welche, die ihr das ganze Jahr über backt/esst? Habt ihr schon mal selbst ein Rezept erfunden? Verratet ihr es mir?

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Körbchen mit Meerblick web


Körbchen mit Meerblick
Petra Schier

MIRA Taschenbuch, 304 Seiten
ISBN: 978-3-956495-76-2
9,99 €

Auch als eBook erhältlich.
Erscheint im Juli 2016

Eis, Sandburgen, Wattwanderungen – Melanie verbindet nur die schönsten Erinnerungen mit den Nordseeferien bei ihrer Tante. Trotzdem ist sie überrascht, dass diese ihr nach ihrem Tod ihren gesamten Besitz vermacht. Dazu gehören nicht nur das Haus und die Kunsthandlung, sondern auch der quirlige Welpe Schoki. Nun muss Melanie sich entscheiden: Will sie wirklich ihr vertrautes Leben zurücklassen, um für immer in diesem Küstennest leben? Einen Sommer will sie sich Zeit nehmen, diese Entscheidung zu treffen. Doch dabei haben der gut aussehende Nachlassverwalter Alex und das vierbeinige Temperamentsbündel auch ein Wörtchen mitzureden …

 

 

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